Alaska/Florian Sonderegger

Mit karibischen Beats durch den Schnee

Auch die Uni hat gemerkt, dass Stromsparen im Trend ist. Sie kündigt nun gross Massnahmen an – Bravo! Wir gratulieren zum visionären Schritt und helfen mit zehn wertvollen Tipps.

25. März 2009

Newcastle, das Pub rappelvoll mit alternden Skinheads, auf der Bühne hats kaum Platz für das Schlagzeug, geschweige denn die ganze Band. Alaska, das sind neun Jungs, grösstenteils Studenten, aus dem Zürcher Oberland und Umgebung. Gestartet 2004, sind sie von der Maturarbeit des Schlagzeugers zu einer der erfolgreichsten Schweizer Skaband gewachsen und haben diesen Januar ihr drittes Album getauft.

Noch im Studio bei den Aufnahmen zum Longplayer meldete sich auf My-Space ein gewisser Cav aus England. Er wollte die Musiker für eine Tour in England buchen. Leicht zweifelnd an der Ernsthaftigkeit der Anfrage sagten sie unverbindlich zu. Aber bereits drei Stunden später waren zwei Konzerte organisiert – und die Tour als Headliner aufgegleist. Am verschneiten 1. Februar gings los, Abflug war in Basel. Die karibische Musik sollte allerdings nicht so leicht auf die Insel gelangen, dank Schnee in London wurde der Flug nach zwei Stunden Wartezeit im Flieger annulliert, gleiches galt auch für das erste Konzert. Petrus sollte nicht der einzige bleiben, der versuchte, sich ihnen in den Weg zu stellen.

Da wäre noch die Geschichte vom freien Tag in London. Der Tourbus war nicht nur viel zu klein, sondern rutschte wegen den Sommerreifen auf der Autobahn auch noch wie ein Stück nasse Seife. Die Band beschloss, sich einen zweiten Bus zu besorgen und musste das neue Fortbewegungsmittel nur noch abholen. Für das zusätzliche Gefährt war mit dem Bassisten ein Lastwagenfahrer gefunden, der einen gültigen Ausweis besass.

Als ob der Linksverkehr nicht schon genug mühsam wäre, musste der neugekrönte Fahrer bald Bekanntschaft mit den weniger bekannten, aber nicht minder bedeutenden «box junctions» machen. Auf diesen gelb schraffierten Flächen auf Kreuzungen gilt striktes Halteverbot. Wegen eines Dränglers blieb aber nichts anderes übrig, als auf einer ebendieser zu halten. Prompt stand ein «Bobby» vor der Fahrertür. Leider war dies aber noch das kleinere Verbrechen: In England laufen Versicherungen nicht auf den Fahrer, sondern aufs Fahrzeug. Während die Polizei den Fahrer wegen «driving without insurance» im Kastenwagen abtransportierte und die Fahndung nach dem unversicherten Autovermieter startete, wartete der Rest der Band im Hotel ratlos auf den neuen Bus. Immerhin konnte dann aber dank einer Bürgschaft eine Nacht in Untersuchungshaft vermieden werden.

Mit neuem Bus fuhren sie dann noch bis nach Newcastle, zum letzten von insgesamt zwölf Auftritten innerhalb von zwei Wochen.

Die neue CD «Something in Between» steht seit Anfang Jahr in den Plattenläden der Nation, und dank der ansonsten sehr erfolgreichen Tournee bald auch in denen Englands.

Verlosung: Gewinne 3 × 1 CD "Something in between"

Teilnahme: bis 10. April

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Homepage von Alaska Fotos der Tour auf Flickr