PD

Franzhohler.com

Comic

25. März 2009

Der Internetauftritt von Franz Hohler ist ein kleines Kunstwerk. Die obligaten Informationen zu Leben und Werk werden dem User dramaturgisch vermittelt. Hohlers Homepage – «Hausseite», wie er sie nennt – spart nicht mit Absurditäten und selbstironischem Humor, dafür bei der Benutzerfreundlichkeit.

«Ich habe keine Zeit für Gestaltung», kommentiert Hohler auf Seite eins das Offensichtliche. Ein Navigationsmenu gibt es nicht. Nur ein «Bitte anklicken!»-Button am Ende der Seite, der einen zur nächsten bringt. Zurück kann man nicht mehr. Praktisch!

Hohler bricht auch sonst mit allen Konventionen einer Künstlerhomepage. So präsentiert er nicht die besten, sondern die schlechtesten Kritiken seiner Werke. «Die Geschichte ist plump und nicht einmal gut erzählt, die Witzchen sind mager, die Pointen abgelatscht», steht da etwa. Oder: «Unsere Lehrerin hat uns die Geschichte ‹Die Rückeroberung› vorgelesen. Ich fand sie etwas langweilig.» Dann folgen sieben Seiten mit einem wirren Sammelsurium verschiedener Ansprachen und Widmungen. Zum Schluss beglückt der Humorist den geduldigen Leser mit einem persönlichen Grusswort.

Der Besuch von Franzhohler.ch lohnt vor allem wegen den kleinen ironischen Anmerkungen, die sich überall verstecken. Der poetisch angehauchte User könnte in den losen Textfetzen auch eine Art Gedicht entdecken. Auf jeden Fall ist die «Hausseite» von Franz Hohler eine amüsante Pausenbeschäftigung.

Ach ja, wo Hohler nächstes Mal auftritt, steht da auch noch.

Links

Homepage von Franz Hohler