Ärger für den Reinigungsdienst: Vandalismus auf den Unitoiletten. Lukas Messmer

Wer kennt diesen Mann?

Er stopft WC-Papier in die Schüssel und spült, bis die Toilette überläuft. Der bislang machtlose Reinigungsdienst geht nun in die Offensive.

24. November 2008

Seine Mission ist erst erledigt, wenn die gesamte Toilette unter Wasser steht. Ganze Papier-Rollen stopft er ins WC. Dann drückt er auf den Spülknopf, wieder und wieder. Das führt zwangsläufig zu Überschwemmungen. Stolz über die Tat stapft er dann durch den unter Wasser stehenden Raum nach draussen.

In Abständen von ungefähr einem Monat unterspült der Gesuchte die stillen Örtchen am Hauptgebäude der Uni an der Rämistrasse. Über den Täter ist wenig bekannt. Die Indizien sprechen für einen männlichen Verursacher des WC-Fiaskos. Sämtliche Vorfälle wurden nämlich in den Toiletten des vermeintlich starken Geschlechts beobachtet. Haupttatort ist das WC beim Zoologischen Museum im linken Gebäudeflügel, dem KOL 2. Vielleicht darum, weil er von dort aus einen kurzen Fluchtweg nach draussen hat. Doch auch die Toilette im zweiten Stock wurde schon vom Schänder heimgesucht.

Hat er auch WC-Deckel abmontiert?

Möglich ist, dass der Fall mit weiteren Straftaten aus der Vergangenheit in Verbindung gebracht werden kann. Ebenfalls auf der Most-Wanted-Liste des Reinigungspersonals steht derjenige, welcher vor einigen Jahren böswillig WC-Deckel abmontierte. Auch der sogenannte Handtuchrollen-Abreisser wird noch immer gesucht. Möglich also, dass wir in diesen Fällen von ein und demselben Täter sprechen.

Dem Sicherheitsdienst sind die Hände gebunden. Patrouillen auf WCs sind denkbar unmoralisch. Das Geschäft vor laufender Videokamera zu verrichten, ist auch nicht gerade der Trend der Zeit. Deshalb vertraut die Untersuchungsbehörde auf das Spiessertum: Verpfeifen im Sinne des Gemeinwohls! Auf (fast) allen Toiletten hat Angelika Joss, Leiterin des Reinigungsdienstes, rote Fahndungsblätter aufgehängt. Bisher hat sich aber noch kein wachsames Auge bei ihr gemeldet. Seit dem Aufruf zur Mithilfe Ende Oktober sind die Uni-Toiletten jedoch vor weiteren Gräueltaten verschont geblieben. Deshalb warte man jetzt ab, lautet die Stellungnahme des Suchtrupps. Die Reinigungsequipe hat den Schritt an die Öffentlichkeit gewagt. Was hat das beim Täter bewirkt? Es wird erwartet, dass er den nächsten Schritt tut.

Die ZS belohnt Hinweise

Es soll an dieser Stelle klipp und klar festgehalten werden, dass die ZS überschwemmte WCs ganz und gar nicht lustig findet und sich von jeglicher Art des Toiletten-Vandalismus abwendet. Wir setzen uns für saubere WCs ein und belohnen Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, mit einem Überraschungsgeschenk.

Beobachtungen bitte melden an Angelika Joss, Telefon: 043 634 28 02, Email: angelika.joss@bdz.uzh.ch und für das Überraschungsgeschenk an redaktion@medienverein.ch