Acht preisgünstige Alternativen für ein entspanntes Mittagessen. Jane Katzenbaum

Kulinarische Perlen über Mittag

Nun ist Schluss mit der Massenabfertigung in der Mittagspause. Sagt dem Apfelmus und der Sauce mit Teigwaren den Kampf an. Wir helfen euch dabei und stellen acht Geheimtipps vor.

24. November 2008

Du hast die Warteschlangen in den Mensen satt und möchtest dich nicht mehr von Schuhsohlenschnitzeln mit undefinierbaren Fertigsaucen oder Pommes mit Mayo ernähren? Dann solltest du die Mensa der Alma Mater während der Mittagszeit meiden. Damit du aber nicht gleich ins nächste Fettnäpfchen trampelst, haben wir die kulinarischen Perlen in der Nähe von Uni Zentrum und ETH Hauptgebäude herausgepickt. Zu Fuss sind sie alle in zehn Minuten erreichbar.

1 — Pasta a la Mama

Hot Pasta an der Universitätstrasse 15 ist ein stilvoll eingerichtetes italienisches Lokal. Die Spezialität des Hauses ist die selbstgemachte Pasta, welche regelmäs-sig wechselt. Ab 11.50 Uhr kann man je nach Vorliebe Pasta und Sauce selber zusammenstellen. Zudem gibt es jeden zweiten Tag einen neuen Tageshit mit frischen Zutaten, der allerdings mit Fr. 17.50 an der oberen Preisgrenze steht. Die frischen Sandwiches und Salate fehlen auch an dieser Verkaufstheke nicht und die feine Pasta gibts auch als Take-Away-Variante.

Öffnungszeiten: Mo–Fr: 7.30–24 Uhr, Sa: 9–24 Uhr, warme Küche 11–23 Uhr

2 — Nix da mit Fertigpizza

Es muss nicht immer die Take-Away-Pizza vom Dominos sein. Jimmy’s Pizzeria an der Culmannstrasse 1 bietet jedem Studierenden für 12 Franken eine Pizza aus dem Holzofen oder die hausgemachte Pasta. Wie es sich für eine richtige Pizzeria gehört, kann man dem Pizzaiolo beim Pizzamachen zusehen. Die Einrichtung ist stilvoll und sorgt für eine unifreie Atmosphäre. Auf der Homepage findet ihr die gesamte Speisekarte.

Öffnungszeiten: Mo–Sa: 10–14.30 Uhr und 17–23.30 Uhr

3 — Von intimen Sandwichträumen

Individualisten mit einem Faible für Blumen empfehlen wir das Basilikum an der Haldenbachstrasse 2. Das unscheinbare Lokal neben dem Blumenladen darf als Perle bezeichnet werden. Denn im Basilikum werden intimste Sandwichträume wahr. An der Take-Away-Theke kann man Sandwiches nach eigenem Geschmack zusammenstellen lassen. Man hat die Qual der Wahl aus einer Vielzahl von originellen, immer frischen Zutaten.

Die Bedienung ist freundlich und erklärt auf Anfrage den Inhalt der vielen selbstgemachten Saucen. Und wer mit seinem riesigen, warmen Sandwich an der Kasse steht und unter 10 Franken bezahlt, wischt sich eine Träne der Rührung ab und fragt sich, ob das ein Traum sei. Das Sortiment umfasst unter anderem auch Suppen und Salate, Fruchtsäfte, Käse sowie wechselnde Spezialitäten. Der hintere Teil des Lokals ist ein Hybrid aus Blumenladen und stilvollen Sitzgelegenheiten. Das Basilikum muss man ausprobiert haben.

Öffnungszeiten: Mo–Fr: 8–18.30 Uhr

4 — Eurasisches aus dem Pick Basket

Wer gerne asiatisch isst, für den gibt es an der Universitätsstrasse 6 das Restaurant Foodlab. Ihr Kernangebot: Eurasiatische Gerichte mit Dampfgar-Zubereitung. Jeden Tag gibt es ein Fleisch-, Vegi- und Fisch Pick Basket. Das heisst, die Gerichte werden nicht auf einen Teller geklatscht, sondern wie es in der asiatischen Küche gebräuchlich ist, in kleinen Töpfchen serviert. Nebst den leckeren Asiagerichten gibt es auch die hausgemachte Pasta für Vegis und Fleischliebhaber. Die Preise für Studierende sind mehr als attraktiv. Zwischen neun und zehn Franken bezahlt man fürs Menu.

Öffnungszeiten: Mo–Fr: 8–16 Uhr, Essensausgabe: 11.30–14 Uhr

5 — Die gute alte Tante Emma

Auch für den gestressten Studierenden, der keine Zeit für einen ausgedehnten Zmittag hat, gibts einen Geheimtipp. Wer nach dem zweiten Semester die Sandwiches aus der Mensa satt hat, der sollte mal beim Russo, dem kleinen italienischen Tante Emma-Laden an der Ecke Freiestrasse und Zürichbergstrasse vorbeischauen. Dort gibt es nicht nur diverse Brötli vom Bäcker, frische Früchte und hausgemachte Sandwiches, nein, dort findet man auch die nötigsten Dinge für den Haushalt. Über Mittag kann man sich dort auch einen warmen Gemüsestrudel oder eine Lasagne holen. Besonders verlockend ist die kleine Klingel an der Kasse, die man betätigen kann, wenn die Kassiererin irgendwo zwischen den drei Regalen verschollen zu sein scheint.

Öffnungszeiten: Mo–Fr: 7.30–18.30 Uhr, Sa: 7.30–13 Uhr

6 — Beim Italiener

Ein Spaziergang soll bekanntlich die Lebensgeister wecken und jener in die Piadina Bar an der Niederdorfstrasse 2 lohnt sich besonders. Man muss schon mit wachem Auge durch die schmale Gasse schlendern, um die Bar nicht zu übersehen, aber hat man sie erst einmal gefunden, wird man in eine nostalgische Atmosphäre mit viel Charme eintauchen. Der Duft von frisch gebackenem Piadinabrot verspricht nicht zu viel.

8.50 Franken kostet eine vegetarische Piadina mit zwei Zutaten. Jede weitere Zutat gibts für einen Franken Aufschlag. Wer gerne Parmaschinken, Salami Picante oder San Daniele hat, für den gibts das Stück ab Fr. 11.50. Aber was ist ein Piadina eigentlich? – sozusagen die italienische Version des türkischen Kebab, ein Fladenbrot, das in der Mitte gefaltet und mit diversen Zutaten gefüllt wird. Typischerweise sind dies italienische Zutaten wie Mozzarella, Gorgonzola, Peccorino, Rucola, Auberginen oder Oliven.

Öffnungszeiten: täglich ab 11.30 Uhr

7 — Das beste Lassi in Zürich

Winzig ist Nanditas Reich, genannt Partho Stores & Indian Takeaway, das die Inderin gleich gegenüber des CAB betreibt. Für Menüs ab 6 Franken (Reis mit Gemüse) füllt sie einem liebevoll und bedächtig Reis, Gemüse und je nach Wahl, Fisch, Lamm oder Poulet ins Plastikgefäss. Und erzählt nebenbei von ihren Söhnen, Mangoernten in Indien oder dem Herrn vom Lebensmittelinspektorat, der letzte Woche vorbeigeschaut hat. Wer gerne selbst kocht, kann sich da auch gleich mit Zutaten eindecken. Geheimtipp 1: Fragen, ob sie «Okra» hat – ein wunderbares Gemüse. Geheimtipp 2: Wenn sie welche hat, unbedingt ein Mango-Lassi für 5 Franken aus dem Kühlschrank mitnehmen, es lohnt sich!

Öffnungszeiten: Mo–Fr: 10–17.30 Uhr, Sa: 10–16 Uhr

8 — Kebab ohne Konservierungsmittel

Erst Wirtschaft studieren, dann Kebabbude eröffnen? Genau das hat Varol Ince-Zwinggi mit der «Oase Gloria» getan. Zuerst flüchtete der Kurde aus der Türkei in der Schweiz, studierte in Fribourg und eröffnete dann zwischen dem Hauptgebäude der Universität und dem Häldeliweg seinen Kebabstand. Dort gibt es – erstmalig in der Schweiz – Kebab nach traditionell anatolischer Art. Ohne chemische Konservierungsmittel, Geschmacksverstärker oder Bindemittel und mit selbstgemachten Fleischspies-sen. Kebab gibt es ab Fr. 9.50, Pizzas ab 10 Franken, Falafel für Fr. 8.50. Für alle, die über Mittag in Windeseile vom Hauptgebäude zum Häldeliweg müssen, an optimaler Lage.

Öffnungszeiten: Mo–Fr: 10–21.30 Uhr, Sa: 10–19 Uhr