PD

Die Welle

Dennis Gansel, 2008

19. Mai 2008

Bewegend. Ergreifend. Erschreckend. So kann Morton Rhues Romanklassiker «Die Welle» beschrieben werden, der auf einem Experiment an einer amerikanischen Highschool beruht. Hierbei sollte bewiesen werden, dass eine Manipulation der Massen, wie sie im Nationalsozialismus stattfand, sich jederzeit wiederholen könne.

Genau das zeigt auch der neue Film «Die Welle», welcher aus Deutschland stammt, wohin auch das Setting verlegt wurde. Diesmal zeigt der Gymnasiallehrer Rainer Wenger (Jürgen Vogel) den Schülern während einer Projektwoche zum Thema Autokratie, wie leicht eine Massenbeeinflussung greifen kann. Es wird einheitliche Kleidung als Erkennungsmerkmal der Gruppe eingeführt, genauso wie ein einheitlicher Gruss. Vor allem wird in diesem Film aber gezeigt wie unscheinbar Beeinflussung sein kann. Während des gesamten Films kann an den Veränderungen nichts Negatives gefunden werden – im Gegenteil. Disziplin, Ordnung, Fleiss und Kameradschaft sind durchaus positive Resultate des Experiments. Erst am Ende, als die Situation eskaliert, erkennt man, wie sehr die Schüler von der «Welle» infiziert wurden und was diese Gruppenzugehörigkeit für einige bedeutet.

Film und Buch weichen voneinander ab, was vor allem am überraschenden Schluss deutlich wird. Bewegend. Beängstigend. Schockierend. So kann der Film wohl am besten beschrieben werden. Der Schluss wird von einigen als übertrieben angesehen, doch er ist durchaus angemessen, um die Ausmasse der «Welle» zu begreifen.

Der Film ist wegen des ernsten Themas eher nicht für einen schönen Kinoabend geeignet. Dennoch sollte man ihn schon alleine wegen der schauspielerischen Glanzleistung Jürgen Vogels gesehen haben.