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Lunge, komm wieder!

Die Dozierenden-Bewertungsplattform

10. April 2008

ist unter Beschuss. Die UZH und die ETH bleiben aber gelassen.

Dass es selbst die Franzosen treffen würde, daran hat bis zuletzt niemand so richtig glauben mögen. Aber unsere Lieblingsnachbarn haben, was auch wir bald haben werden: Rauchverbot in Restaurants. Sogar in den Pariser Bistros, wo das mehrstündige Qualmen bei ausgedehntem Alkoholkonsum sozusagen erfunden wurde, wo Sartre zu Spitzenzeiten im Alleingang einen höheren CO2-Ausstoss als das gesamte Fürstentum Liechtenstein produzierte, müssen Suchtmenschen nach draussen gehen, um ihren Nikotinpegel zu nivellieren.

Natürlich sind die präventivmedizinischen Argumente für Indoor-Nichtrauchen erdrückend, doch als unverbesserlicher Nostalgiker hadert meinereiner natürlich damit. Wehmut steigt in mir auf, wenn ich einen Ärztefilm aus den Sechzigerjahren sehe, in dem die Chirurgen selbst noch im OP eine glimmende Kippe zwischen ihren Lippen stecken hatten, während sie ihr Halbgötterhandwerk verrichteten. Ähnliches geschieht auch beim Betrachten von alten «Rockford Files»-Folgen, in denen James Garner nicht nur cool wie Anton in seinem goldenen Pontiac Firebird durch Malibu fuhr, sondern ebenso cool an seiner Fluppe sog.

Man wird Tränen in meinen Augen sehen, wenn ich in der Bar meines Vertrauens dereinst zum ersten Mal nach draussen muss, um zu rauchen. Die notorischen Thekenhänger werden grinsen und mir kalauernd zurufen: Lunge, komm bald wieder!