Lukas Messmer

Cagaloglu Hamami

Wellness

12. März 2008

In Thailand sei das Preis-Leistungs-Verhältnis besser, beteuern die beiden Österreicher im Vorraum. Egal, wir gehen rein. Schummriges Licht. Hitze. Feuchtigkeit. Nackte Körper, nur mit einem Tuch bedeckt. Stöhnen. Das rot-weiss karierte Tuch wird längs gefaltet und zwischen den Arschbacken platziert. Ein schnauzbärtiger Türke packt meinen Arm und befiehlt mir, mich auf die grosse Steinplatte zu legen. Er greift sich meine Beine und knetet sie. Zieht an meinen Fingern, seine Hände gleiten meinem Körper entlang. Blick zum Kollegen nebenan, der in derselben Position ist, allerdings wird er von einem grösseren und schwärzeren Schnauz betatscht. Stellungswechsel. Der Schnauz klopft mir den Rücken. Knacken. Nach einigen Minuten schnauzt er mich an: «Go over there!». Wechsel zu den Wasserbecken. Schnauz schnappt sich die Seife, reibt mich ein. Schwafelt etwas in unverständlichem Englisch. «Special Service», dafür will er aber 15 Lira mehr. Also, Schnauz seift mich ein. Danach Abkühlen beim Bier. Tee und Zigaretten. Zum krönenden Abschluss kriegen wir frische Unterhosen geschenkt. Gay-Party in Istanbul? Weit gefehlt. Hamam-Besuch in Istanbul, Abzocke inklusive.