Ein Clipper mit 42 PS
Welchem Professor gehört wohl dieser VW-Bus? Unsere Expertin schliesst vom Auto auf den Besitzer.
Der Volkswagen Typ 2a Kombi, der im Volksmund auch liebevoll «Clipper» genannt wurde, rollte 1967 zum ersten Mal vom Produktionsband auf die Strasse und damit direkt in die Herzen der Menschen. Gerade rechtzeitig, um sich als Symbol der Hippie-Bewegung einen Platz in den Geschichtsbüchern zu sichern. Trotzdem – wer glaubt, deshalb lenke ein nostalgischer Historiker, Philosoph, Germanist oder Politikwissenschaftler diesen Wagen, irrt. Abgesehen davon, dass viele Altachtundsechziger heute noch keinen Führerschein besitzen, Hippie-Sympathisanten und Umweltwissenschaftler verabscheuen die katastrophale Ökobilanz dieses Dinosauriers. Understatement geht auch sauber, denkt sich der radelnde Idealist.
Einen Wirtschaftswissenschaftler kann man sich angesichts der Kosten-Nutzen-Rechnung (10 000 bis 16 000 Franken für gerade mal 42 PS) auch nur schwerlich vorstellen. Das liebevoll gepflegte Äussere des blitzblanken Kultmobils lässt auf einen stolzen Besitzer schliessen. Wie ein Liebhaberobjekt sieht der Bus allerdings nicht aus, dazu glänzt er zu protzig in seiner langweiligen Makellosigkeit. Hier steht viel mehr ein Statussymbol; Understatement, das sich der Besitzer einen ganzen Batzen kosten liess. Das hat gefälligst auch der vorbeischlendernde Laie zu erkennen. So protzt kein Maschinenmechaniker, Juristen, Architekten oder Ärzte kommen da viel eher in Frage.