Noch am Abkühlen: Die frisch validierte Legi. Lukas Messmer

Neu ausgewiesen

Die neue Legi für Uni und ETH ist da. Die Glückseligkeit des Autors hielt sich in Grenzen, als er die angeblich so spassige Butterflykarte zum ersten Mal in den Händen hielt.

22. Februar 2008

Jetzt ist sie also draussen, die neue Legi für Uni und ETH. Angekündigt in einem leicht verwirrenden Schreiben Ende Jahr, flatterte die Karte doch noch rechtzeitig vor Studienbeginn in die Briefkästen. Verwirrend darum, weil nach dem Ankündigungsbrief eine Frage unbeantwortet blieb: «Ja, aber wo ist sie denn jetzt, die neue Legi?» Schliesslich wollte ich die spassige Butterflykarte sofort selber beäugen und mit ihr prahlen gehen. Wobei ja neuerdings nicht mehr von der Legi, sondern von der UZH Card bzw. ETH-Karte gesprochen werden sollte. Und mit der neuen Karte werden Studierende von Uni und ETH faktisch gleichgestellt. Universität und ETH mit derselben Legi? Da kommen doch unweigerlich Fusionsgedanken auf. Wer weiss, was sich hinter den Kulissen alles abspielt?

Validieren zum Studieren

Und die Karte ist gerüstet: Mit dem Thermodruckstreifen und dem eingebauten Chip ist es theoretisch möglich, massenhaft Informationen elektronisch auf der Karte abzuspeichern. Bezahlen mit der Legi – es ist kein Traum mehr! Einzig die jedes Semester notwendig werdende Validierung scheint einen kleinen Bequemlichkeitsverlust für uns Studierende herbeizuführen. Ab sofort muss die Karte nämlich zu Beginn jedes Semesters an einer der neun Validierungsstationen umgeschrieben werden. Ich möchte aber noch einmal auf den vorzunehmenden Validierungsprozess zurückkommen, der übrigens den Universitätsstudierenden vorbehalten ist. ETH-lern bleibt dieses Zückerli verwehrt, sie erhalten die Karte schon «vor-validiert». Sie werden es bereuen: Der Immatrikulationsvorgang ist aus rein physisch-technologischer Hinsicht eine ausgesprochen interessante Sache. Matrikelnummer und zugehörige Fakultät werden mit Wärme auf die Card gedruckt; der Text erscheint, wenn sich die Karte wieder abgekühlt hat. Technisch scheint die Karte also auf dem neusten Stand zu sein. Die Frage nach dem Warum kam bei der Konzeptionierung und Operationalisierung wohl erst etwas später auf. Fakt ist, dass uns die neue Legi ab sofort – nichts bringt! Die Nutzungsfunktionalitäten beschränken sich vorerst auf die «Identifikation im Hochschulumfeld» (Mensa) sowie den «Zugang zu Gebäuden und Räumlichkeiten» (ASVZ-Turnhallen).

Weltklasse auf der Ersatzbank

Die Technik ist der Bürokratie also wieder einmal meilenweit voraus! Denn die Karte kann ihr ganzes Potenzial gar nicht ausspielen. Das ist wie eine Fussballmannschaft, die einen Weltklasse-Mittelstürmer in ihren Reihen weiss, der aber auf der Bank schmort, weil der defensiv orientierte Trainer seine Mannschaft ohne Stürmer aufs Feld schickt. In einem Jahr, in dem die EM in der Heimat stattfindet, sei mir dieser etwas vage Quervergleich erlaubt gewesen.