Editorial #1/08

Editorial

22. Februar 2008

Liebe Leserin, lieber Leser,

Was machen eigentlich Kolumnisten den lieben langen Tag? Das ist die Frage, welche mir in den letzten Tagen häufig durch den Kopf ging. Gehen sie tagein, tagaus die Gänge auf und ab, schlürfen aus einer Tasse Kaffee und denken nach? Oder müssen sie jedes der 2000 Zeichen, die sie schreiben, wie eine Flasche Wein aus dem Keller holen? Zuverlässige Journalisten sind etwa so weit verbreitet wie knutschende Hunde. Also habe auch ich mir die rauen Sitten des Text-Eintreibens angewöhnt. Muss der Artikel spätestens am Donnerstag auf dem Pult liegen, rufe ich den fehlbaren Kolumnisten schon am Montag an und sage, das Wasser stehe uns bis zum Hals. Am Dienstag sind wir kurz vor dem Ertrinken, am Mittwoch kann uns wirklich nur noch der entsprechende Journalist vor dem grauenvollen Ertrinkungstod retten, indem er uns den kolumnistisch-humorvoll gestreiften Rettungsring zuwirft. So klappt das. Aber sagt das ja nicht unseren Schreibenden.

Nicht alles an unserer Arbeit ist so leidvoll wie das Warten auf Texte. Viel Spass schien beispielsweise Joel Bedetti zu haben, als er mit den beiden ranghöchsten Studierenden, Stefan Fischer (Präsident StuRa) und Gaby Blatter (Präsidentin VSETH) über Deutsche Professoren stritt. Oder die beiden eher streiten liess. Auch Mirjam Sidler schien die Arbeit an dieser Ausgabe zu gefallen. Schliesslich musste unsere Redaktorin (fast) nur zuhören: Die Cholesterin-Tabletten schluckte ja ETH-Student Michael, welcher sie alsbald an seinen Erlebnissen teilhaben liess. Auch ich selber kam auf meine Kosten: Ich unterhielt mich mit einer schönen Oberleutnantin, während meine Kollegen die Schweissarbeit zum Titelthema Militär und Studium erledigten, indem sie sich zwischen Kasernen-KP und Uni-Kanzlei umhörten. Viel Spass bei der ersten Ausgabe im EM-Jahr!

Andres Eberhard, Redaktionsleitung