Editorial #12/81

Editorial

20. Mai 2003

Es ist immer noch alles andere als einfach für Frauen, sich den Weg durch das universitäre Bildungssystem zu bahnen. Zwar ist der Anteil der Frauen, die ein Studium beginnen, in den letzten Jahrzehnten deutlich angestiegen. Je höher frau jedoch in der universitären Hierarchie kommt, desto schwieriger wird es, die ge- schlechtsspezifischen Barrieren zu überwinden. Wie eine kürzlich erschienene Studie der Zürcher Soziologin Regula Julia Leemann gezeigt hat, sind Frauen bereits beim ersten wichtigen Schritt einer wissenschaftlichen Laufbahn, der Promotion, deutlich unterrepräsentiert. Der Anteil von Professorinnen schliesslich liegt auch heute noch weit unter 10 Prozent. Angesichts solch düsterer Aussichten mag sich manch eine Studentin fragen, wie es eigentlich denjenigen Frauen ergangen sein musste, welche als erste den Weg an die seit Jahrhunderten von Männern dominierten Hochschulen wagten. Wie schwer jene Frauen oft kämpfen mussten, um sich überhaupt Zugang zur universitären Bildung und Anerkennung zu verschaffen, zeigt der Beitrag von Daniela Oertle in dieser ZS.

Verschiedene Studien haben gezeigt, dass es neben Angehörigen sozial tiefer gestellter und bildungsferner Familien gerade Frauen sind, welche von Abbaumassnahmen im Bildungsbereich besonders betroffen sind. Und der Abbau, der mit dem vom Zürcher Regierungsrat vorgeschlagenen Sparpaket auf uns zukommt, ist massiv. Schulen werden geschlossen, Klassengrössen sollen erhöht werden, Stellen werden abgebaut, Schulstunden ersatzlos gestrichen... Auch an der Uni werden die Folgen dieses Bildungskahlschlags zu spüren sein. Inwiefern und was wir als Studentinnen dagegen tun können und müssen, darüber werdet ihr natürlich wie immer in der ZS lesen!

Nicole Burgermeister, Redaktionsleiterin